Liebe und Angst schließen sich gegenseitig aus. Wir können nicht lieben und gleichzeitig Angst haben. Ebenso wenig können wir Angst haben und gleichzeitig lieben. Zu manchen Zeiten lieben Sie Ihre Partnerin. Das sind Zeiten, wenn Sie sie unterstützen wollen. Sie freuen sich über ihre zunehmende Stärke. Ihre verletzlichen Seiten fördern Ihre liebevollen Zärtlichkeiten zutage. So sollten wir gemäß unserer Bestimmung miteinander sein. Es ist ganz natürlich zu lieben.
Zu manchen Zeiten haben Sie Angst. Sie haben Angst, was der andere als Nächstes sagen oder tun wird oder was Sie selbst sagen oder tun werden. Sie wollen zusammenbleiben, und Sie haben Angst, dass Sie sich trennen. Sie fürchten, nicht das geben zu können, was er braucht, oder dass er umgekehrt dies nicht für Sie zu tun vermag.
Es kann sein, dass Sie andere beständiger lieben können, weil sie Ihnen nicht nahe genug stehen, als dass sie Ihre Ängste so ankurbeln könnten wie Ihre Partnerin. Das ist gut. Spirituelle Partnerschaft ist eine Partnerschaft unter Ebenbürtigen, die auf spirituelles Wachstum ausgerichtet ist. Um spirituell zu wachsen, ist es nötig, die angsterfüllten Teile der eigenen Persönlichkeit zu finden und sie zu heilen. Würde unsere Partnerschaft diese Teile nicht aktivieren, dann könnte sie uns nicht helfen, spirituell zu wachsen.
Wir sind zusammend, um zu lernen, wie man liebt. Unsere Ängste zeigen uns, woran wir arbeiten müssen. Sie sind das, was in uns geändert werden muss. Wir wissen, dass unsere spirituelle Partnerschaft funktioniert, wenn sie angstvolle Teile unserer Persönlichkeit aktiviert. Sie würde nicht funktionieren, wenn sie es nicht täte.
Letztendlich werden Sie lernen, sich gegenseitig - und in diesem Prozess auch allen und allem Liebe entgegenzubringen. Bis es so weit ist, werden Sie allen angstvollen Teilen Ihrer Persönlichkeit begegnen. Das ist der erste Schritt dazu, sie zu heilen.

Aus: Von Seele zu Seele von Gary Zukav