Aus Buch: "The Map" von Colette Baron-Reid

Die vernehmlichsten Stimmen des Inneren
Die Stimmen unserer Gedanken und Überzeugungen können uns mit ihrer lautstarken und unaufhörlichen, häufig emotional aufgeladenen Ansprache von den leiseren Stimmen in uns ablenken. Die größten Weisheiten und wertvollsten Einsichten dringen zu uns im Flüsterton, kaum vernehmbar inmitten des misstönenden Redeschwalls unseres Egos. Wir werden dazu erzogen, nicht auf unser Ego zu hören, um uns Leiden zu ersparen. Aber wie alles andere in der Natur existiert das Ego aus gutem Grund. Es ist die unüberhörbare Stimme des Überlebensinstinks, die uns sagt, was wir zu tun haben, um für unsere Sicherheit zu sorgen und unser Selbstgefühl vor Beeinträchtigungen zu bewahren. Es ist außerdem die Stimme unserer Persönlichkeit und Individualität, unseres Selbst, das eine einzigartige Ausdrucksform der Göttlichen Seele ist. Wenn wir den Humor unseres Partners lieben oder die Fähigkeit unserer Partnerin, unter den schwierigsten Umständen die Hoffnung nicht zu verlieren, oder in unserer besten Freundin die echte Hingabe an ihre künstlerische Begabung, zusammen mit ihrer Loyalität: Wenn wir also das Ego in anderen zu lieben vermögen, warum sollten wir dann unser eigenes fürchten oder ablehnen? In jedem Menschen gibt es einen gesunden und höchstwahrscheinlich auch einen verletzten Teil des Egos. Es ist ein psychologisch durchaus gesundes Verhalten, sich selbst als Individuum, das auf der Karte seines Lebens unterwegs ist, zu lieben und anzuerkennen.