Aus dem Buch: "Das Schwingen der Gedanken" übertragen aus dem Englischen von Anneliese Schramm

Nun erfordert es keine Antrengung, uns solcher Augenblicke zu erinnern, wo wir selbst die unausgesprochenen Gedanken anderer stark gespürt haben, und des tiefen - angenehmen oder unangenehmen - Eindruckes, den sie auf uns gemacht haben. Auch haben wir bemerkt, wie ein Neuankommender den Ton einer Gesellschaft zum Besseren oder Schlechteren beeinflussen kann. Man fühlt die Veränderung, bevor ein Wort gesprochen wird. Man fühlt den verstärkten Einklang oder Mißklang. Wir alle wissen, wie bei einer Panik ein Geist, der das Gleichgewicht behält, eine große Menge beruhigen und die Ordnung wiederherstellen kann. Vielleicht aber ist der Gedankeneinfluß am auffälligsten bei kleinen Kindern zu spüren. Sie fühlen die Gedanken ihrer Eltern. Sie wittern es, wenn Unheil in der Luft liegt, trotz aller Anstrengungen, es ihnen zu verheimlichen. Eine beunruhigte Mutter mag vergeblich versuchen, ihr ängstlich schreiendes Kind zu besänftigen. Eine Freundin, eine starke, ruhige Persönlichkeit, kommt herein und nimmt das Kind seiner ängstlichen, ermüdeten Mutter ab. In wenigen Minuten hört sein Schreien auf, und es schläft ein. Zielbewußtes, starkes Denken hat einen ungeheuren Einfluß auf kleine Kinder und auch auf Kranke, die unfähig sind, selbst klar zu denken. Viele fanden Kraft und Gesundheit wieder, weil diejenigen, die sie liebten, ihnen immer wieder den Gedanken an ihre Wiederherstellung vorhielten und sich weigerten, eine andere Möglichkeit zuzugeben.