Manchmal lassen wir uns von unseren Pflichten überwältigen und vergessen dabei ganz, dass auch unsere Interessen zu unserem Leben gehören. Sie vervollständigen uns und spornen uns an, uns zu unserem Besten zu entwickeln. Aber auch unsere Pflichten haben ihren festen Platz in unserem Leben. Wir haben Pflichten in unserem Beruf, unserer Familie und unseren Freunden gegenüber. Unsere Mitmenschen müssen sich auf uns verlassen können. Wir müssen jedoch sehr bewußt darauf achten, das Gleichgewicht zwischen unseren Interessen und unseren Pflichten zu bewahren. Vielleicht liegt darin unser größter Kampf. Wir Frauen neigen dazu, uns mit Pflichten zu überladen und unsere Interessen zu vernachlässigen. Damit locken wir uns sehr gerne in eine Falle. Wir müssen wissen, dass unsere Interessen unser besseres, inneres Selbst zum Vorschein bringen. Wir müssen uns zur Decke strecken, um all das zu werden, was in uns angelegt ist. Unsere Interessen führen uns dazu, unsere göttliche Bestimmung zu erfüllen.
(aus: Jeder Tag ein neuer Anfang)

Beim kurzen Hineinsehen hier, möchte ich gleich mal eine Gegenüberlegung erwidern.
Denn ich habe mir vor einiger Zeit schonmal um das Thema "Pflicht" als solches meine Gedanken gemacht.
Für mich gibt es eigentlich keine reale Pflicht, es gibt eher sowas wie eine "Wenn-Pflicht":

Wir Menschen haben so unsere gesellschaftsspezifischen Strukturen. Eine davon dreht sich um sogenannte „Pflichten“ denen wir nachkommen müssen. Arbeiten um Geld zu verdienen, Steuern zahlen, atmen um zu leben. Eine Pflicht ist eine unumgängliche Aufgabe.

So heißt es zumindest. Die Realität sieht anders aus. Eine Pflicht kann auch ignoriert, abgelehnt oder einfach nicht durchgeführt werden. Das, was die Pflicht ausmacht ist lediglich, welche Konsequenzen das mit sich bringt. Eine Pflicht ist eine Voraussetzung um einen Status zu erhalten oder aufrecht zu bewahren.
Mit dieser Idee kann man nun die Pflicht relativieren. Die Pflicht ist eine Wenn-Pflicht.

Will ich leben, muss ich atmen. Ich kann auch aufhören zu atmen, muss dann aber mit der Konsequenz der Atemnot und dem Begriff des Erstickens klar kommen. Es ist also verpflichtend zu atmen, WENN ich leben will.

Pflichten sind für einen bestimmten Ordnungsgrad unerlässlich, aber sie sind entgegen ihrer Wortbedeutung nicht völlig unabdingbar. Sie sind eine Wenn-Entscheidung.

Eine anzunehmende, aber auch ablehnbare Wenn-Situation.

Die Wenn-Pflicht

Ich denke ganz so ist das nicht vergleichbar.
Wenn Dein Körper gesund ist, kannst du zwar versuchen die Luft anzuhalten willentlich um nicht zu atmen.
Jedoch wirst du Dich dadurch selbst nicht umbringen können, da ab einer bestimmten Zeitspanne ein Reflex greift welchen du nicht willentlich steuern kannst, und du wirst atmen..... Ob du willst oder nicht.
Natürlich blöd wenn du gerade unter Wasser bist, dann hast du ein Problem.

Pflichten sind Aktivitäten und Forderungen welche von Dir ausgeführt werden sollen, wobei du kein Entscheidungsrecht dabei hast.
Es wird vorausgesetzt das du dies tust.
Wenn du dies nicht tun willst und dich den Pflichten verweigert wirst du von der Gesellschaft geächtet und fliegst raus aus der Gruppe.
Das wäre somit die Konsequenz
Es ist alles festgelegt und in Schubladen abgelegt.
Kinder werden von Eltern und der Gesellschaft dahingehend erzogen pflichtbewusst zu sein.
Mit der Aussage das sonst die Gesellschaft nicht funktioniert wenn Jeder nur das tut was ihm Spaß macht.
Einer welcher fleißig ist schimpft auf den welcher weniger fleißig ist bei der Pflichterfüllung.....derjenige wiederum schimpfen T auf jenen welcher noch weniger fleißig seine Pflichten erfüllt.

Es ist eine Programmierung.... Ein Zwang der Gesellschaft das es nur den einen Weg gibt.
Wer sich nicht fügt..... Quasi seine Rechte und Freiheiten abzugeben bereit ist um in dieser wohlgesonnenen Gemeinschaft einen Platz zu haben der fliegt raus.

Die Steigerung dieser moralischen Pflicht ohne Ausweg.... Ohne Entscheidungsfreiheit ist dann Sklaverei.

LG Sjar

Lieber Sjar,
ich kann Dir hier voll zustimmen. Denn so lange wir dieses System haben, wo wir gezwungen sind, arbeiten zu müssen, damit die Familie leben kann, die wir ja lieben und für die wir Verantwortung und Sorge tragen, ist Druck und Zwang da. Im Äußeren auszusteigen geht nicht, doch im Inneren sind wir bereits ausgestiegen und sehen, was solche Systeme anrichten. Wir können sehen, wieviele Schichten hier in der 3-D-Welt das Licht trübe halten, damit die alte Erde weiter funktioniert. Doch wir sehen auch, dass so einige Führungskräfte (Politiker) jetzt einfach aussteigen, wo sie mit Problemen in Größenordnungen konfrontiert sind, die sie nicht mehr bewältigen können. Ich denke hier an den Zustrom der Flüchtlinge.