Wir beginnen unsere Erkundung des Systems der Seele mit der Aussage, dass wir eine Seele haben. Das ist nicht für alle Menschen selbstverständlich. So glauben einige, dass wir Menschen einfach eine spezielle Lebensform sind und dass wir in unserem Innern keine Seele beherbergen. Die folgende Diskussion geht davon aus, dass diese Vorstellung ein Irrtum ist. Und sie geht zudem von der Existenz einer "Überseele" aus, von etwas, das so manche Leute als Gott bezeichnen. Diese Grundannahmen basieren auf mehr als nur blindem Glauben. Sie gründen sich auf Beobachtung, Logik und den Schlussfolgerungen aus beidem. Schon ein beiläufiger Blick auf das Universum führt uns zur Erkenntnis, dass Energie existiert. Diese Energie scheint das zentrale Moment eines jeden Lebewesens zu sein - ja, von allem und jedem, gleich ob wir es nun üblicherweise als etwas "Lebendiges" bezeichnen oder nicht. Nehmen wir noch einmal einen Stein als Beispiel. Ein Stein scheint unbelebt zu sein und würde im üblichen Sinn des Wortes nicht als lebendiger Organismus eingestuft werden. Doch wenn Sie das, was lebt, definieren als das, was sich gemäß einem perfekten und präzisen Plan bewegt (was auf ein gewisses Maß an Intelligenz in seinem Innersten schließen lässt), welcher eindeutig Bestandteil eines umfassenderen Systems ist, dann sind Steine sehr lebendig. Ihre genaue Untersuchung unter einem starken Mikroskop enthüllt uns nämlich einen Mikrokosmos, der praktisch ein Duplikat des Makrokosmos ist. Wissenschaftler ist nicht entgangen, und auch ihnen sollte nicht entgehen, dass Teleskope und Mikroskope uns dasselbe sehen lassen: ein System von Teilchen oder "Energiekugeln", die mit ungeheurer Geschwindigkeit um einen Kern, oder Nukleus, wirbeln, wobei die ganze Konfiguration von einer unsichtbaren, doch offensichtlich vorhandenen und alles durchdringenden Kraft zusammengehalten wird.
(Auszug aus Buch: "Wenn Alles sich verändert, verändere Alles"
von N.D. Walsch)